Newsbeitrag veröffentlicht am 04.02.2015
Bild mit freundlicher Genehmigung von © ulifunke.com / bitcoin.de
Stellen Sie sich vor, Sie eröffnen ein ganz normales Girokonto bei Ihrer Bank und zahlen 100 Euro ein.
Was wäre, wenn sich diese Bank kurz daraufhin bei Ihnen melden würde um Ihnen zu sagen, dass das Geld ab sofort nicht mehr gespeichert wird.
Weder für Sie noch für die anderen Kunden. Sie müssen das selbst tun. Sie schreiben sich also auf einen Zettel "100 Euro" auf.
Wer überprüft nun, dass Sie nicht zu viel aufschreiben?
Das wird so gelöst: jeder Bankkunde schreibt die Kontostände aller anderen Kunden mit auf. Jeder weiss also genau wieviel Sie haben, natürlich anonym.
Bei Bitcoin ist etwas ganz ähnliches entstanden, allerdings ohne vorherige Konten in bestehenden Währungen, wie in dem Beispiel. Eigentümer von Bitcoins installieren eine Software, die automatisch nicht nur die eigenen Umsätze protokolliert, sondern auch die der anderen Bitcoin Eigentümer.
Diese Software stellt den Kern des Systems dar und heisst "Bitcoin Core". Sie stellt unter anderem sicher, dass niemand sich mehr Coins aneignen kann als ihm tatsächlich gehören.
Bitcoins können vom Bitcoin Core aus überwiesen oder empfangen werden. Also ganz einfach von Ihrem Rechner aus.
Man kann auch bei einem Handelsplatz wie
bitcoin.de
ein Bitcoin Konto eröffnen. Lt. bitcoin.de wird dann kein eigener Bitcoin Core benötigt.
Sie können Überweisungen von Ihrem bitcoin.de Konto aus tätigen oder empfangen. Wenn Sie zusätzlich einen Bitcoin Core haben,
können Sie bei bitcoin.de Bitcoins erwerben und diese an Ihren Bitcoin Core überweisen.
Bitcoins können Sie natürlich auch bei anderen Bitcoin Börsen erwerben.
Bitcoin wurde im Rahmen der Kurs-Blase im November 2013 als Spekulationsobjekt bekannt. Der Kurs pro Bitcoin, der Anfang 2012 noch bei 2-4 Euro gelegen hatte, explodierte bis über 1.000,- Dollar.
Nach einer anschließenden Konsolidierung beruhigte sich die Volatilität etwas. Der Kurs steht lt.
bitcoin.de derzeit bei etwa 202,33 Euro. Charttechnisch ist allerdings noch ein ungebrochener Abwärtstrend erkennbar.
Bitcoin stellt selbst keinen realen Gegenwert dar und es gibt auch keine Institution die einen stabilen Kursverlauf anstrebt oder ein Shareholder Value betreibt.
Diese Aussage trifft aber auch auf andere etablierte Spekulationsobjekte zu, wie z. B. Briefmarken.
Anders ausgedrückt: weder Briefmarken noch Bitcoin erwirtschaften jährlich einen Gewinn, wie ihn z. B. ein börsennotiertes Unternehmen erzielt.
Die Spekulation beruht also nicht - wie es bei einer Aktie sein könnte - auf der Überlegung, ob sich der Unternehmensgewinn in Zukunft erhöht, sondern auf die Frage, ob mehr Menschen mehr Geld in diese Anlageform investieren wollen.
Das US-Unternehmen Coinbase Inc. hat am 26.01.2015 die erste
staatlich regulierte Bitcoin Börse
eröffnet.
In Deutschland gibt es zwar auch Kontrollen für Unternehmen die Bitcoin-Handel anbieten, jedoch hat das Bundesfinanzministerium hierzulande
den Bitcoin lt.
FAZ, 16.08.2013
als "Rechnungseinheiten" eingestuft. "Damit seien sie eine Art „privates Geld“, welches in „multilateralen Verrechnungskreisen“ eingesetzt werden kann."
In den USA wurde mit der staatlich regulierten Bitcoin Börse nun ein weiterer Schritt in Richtung einer anerkannten Crypto-Wärung gemacht.
Das Problem, dass Hacker die Konten ausrauben, wird lt. Coinbase Inc. durch einen Versicherungsvertrag gegen Hacker und Diebstahl abgesichert.
Auch wenn schon namhafte Anbieter wie Dell USA (lt.
heise-Artikel
vom 19.07.2014) in ihrem Onlineshop Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren, ist der Bitcoin doch (noch?) kein Massen-Phänomen. Daher ist es derzeit nicht zwingend erforderlich, auf die Akzeptanz von Bitcoin umzusteigen.
Dennoch sehen wir unter bestimmten Umständen Chancen für Webseitenbetreiber, die für die Akzeptanz von Bitcoins sprechen:
Die Bitcoins können im Anschluss an die Zahlung über die Handelsplätze in die Landeswährung getauscht werden.
Der Kaufpreis sollte sich bei Kursveränderungen automatisch anpassen und ein Kursschwankungsrisiko ausgleichen.
Ein bekannter Anbieter für Bitcoin-Zahlungsabwicklung, z. B. für die Integration in Onlineshops, ist
bitpay.com.
Einen weiteren Artikel zum Thema Bitcoin haben wir am 02.09.2015 für Sie veröffentlicht. Dieser befasst sich mit der Bewertung der Stabilität des Bitcoin zum
betreffenden Zeitpunkt auf Basis einer
Chart-Analyse.