Newsbeitrag veröffentlicht am 15.06.2015




Ehrliche Onlineshops bekommen weniger Bestellungen?



Onlineshop Bestellungen RTL


Das Experiment

Gestern, den 14.06.2015 um 16.15, hat RTL die Reportage "Nicht mit uns!" mit dem Titel "Die große Online-Lüge" teilweise auch unter dem Titel "Die große Online-Verführung" ausgestrahlt. Es wurden zwei Onlineshops eingerichtet, mit exakt denselben Artikel und denselben Preisen. Einer der Onlineshops hatte keine besonderen Verkaufstricks, der andere bekam sie. Es wurde also ein A/B-Test durchgeführt.

Der Dreh wurde von unserem Twitter-Kontakt ACID21.com unterstützt der die beiden Shops erstellt und die Beratung übernommen hat. Als Test-Käufer wurden zwei Sportmannschaften ausgewählt: eine Volleyball-Mannschaft und eine Streetdancer-Mannschaft, mit jeweils 15 Personen.

Kritik im Netz

Kurz nach der Ausstrahlung wurden Kritiken zur Sendung veröffentlicht. Darunter die Kritik, die Ergebnisse seien nicht wahrheitsgetreu und das Vorgehen sei nicht wissenschaftlich. Zum Wahrheitsgehalt muss jeder selbst entscheiden, wie vertrauenswürdig RTL eingestuft wird. Der wissenschaftliche Gehalt dieses A/B-Tests ist natürlich nicht gegeben. Die Probanden sind nicht willkürlich genug ausgewählt, ihre Menge auch zu gering, die Methoden wurden nicht isoliert betrachtet, usw. Das hat RTL aber auch nicht behauptet und so kann das Ergebnis dennoch als Anhaltspunkt dienen. Das ist zumindest unsere Meinung. Wie sehen Sie das? Ihr Kommentar: Hier klicken zum Sprung nach unten.

Die Verkaufstricks

Es wurden beim manipulierten Onlineshop Verkaufstricks eingesetzt. Wir weisen darauf hin, dass es sich dabei teilweise um Manipulationen handelt, die juristisch nicht einwandfrei sind und erfahrungsgemäß tatsächlich auch schon zu Abmahnungen geführt haben (z. B. Stichwort "alter Preis"). Hier aber nun die eingesetzten Tricks:


Eine weitere Methode wurde angesprochen, aber wahrscheinlich nicht eingesetzt: neuere Browser und teure Endgeräte könnten höhere Preise angezeigt bekommen.

Das Ergebnis

Jetzt das Ergebnis des Tests: der manipulierte Onlineshop bekam 16 Bestellungen im Wert von fast 200 Euro, der nicht manipulierte bekam 0 Bestellungen. Lt. RTL wurden die beiden Shops noch 1 Woche lang online geschalten, in der ca. 500 Besucher pro Shop generiert wurden. Der manipulierte Shop verkaufte hier doppelt so viele Produkte wie der nicht manipulierte Webshop.

Die Moral

Sind Onlineshop Betreiber gezwungen an das rechtlich machbare heranzugehen? Wir sagen nein! Sicher, einige der "Tricks" sind noch OK, z. B. einen Bestell-Button in der Farbe rot zu formatieren. Andere Manipulationen wie unechte Gütesiegel gehen gar nicht! Wenn man nur so Umsatz erzielen kann, sollte man lieber ganz darauf verzichten. Kunden bzw. generell Menschen fair und ehrlich zu behandeln sollte oberstes Prinzip sein, auch oder gerade bei einem Online-Business. Wo ziehen Sie die moralische Grenze? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie Ihren Kommentar (hier klicken für Sprung nach unten).

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